
Momentan jährt sich die Befreiung von Auschwitz durch die rote Armee, die größte Gräueltat der Menschheit liegt 80 Jahre zurück. Was macht das mit uns als Gesellschaft?
Meine Großtante starb am 18. Jänner 97-jährig, Erika Freeman sitzt im gleichen Alter bei Armin Wolf und spricht über Politik.
Seit ich denken kann, hat mich der 2. Weltkrieg beschäftigt. Wir lernten darüber in der 4. Klasse des Gymnasiums, also gleichzeitig mit der ersten Liebe und der Pubertät. Für mich war es sehr befremdlich in dem Land aufzuwachsen, dass schuld an beiden Weltkriegen war und als ich mit 14 Jahren in Mauthausen in den Gaskammern stand und darüber lernte, war das unbeschreiblich.
Schon als Teenager fiel ich nicht durch meine Diplomatie auf. Stattdessen hatte ich Verhaltensnoten in der Schule, war jedoch durch Sprachbegabung und Leidenschaft eine efürchtete Schülerin. Eine
heranwachsende Frau, die sich definitiv etwas sagen traut und versucht, für Gerechtigkeit die Stimme zu erheben.
Im Fach Geschichte maturierte ich sogar mit einem ‚Sehr gut‘. Unsere österreichische und europäische Geschichte hat mich stark geprägt, ich verstand nicht, wie Menschen zu solchen Monstern werden
konnten.
Sprung von 2004 (da maturierte ich) zu 2024. Trump wird wiedergewählt. Österreich steht vorm ersten blauen Bundeskanzler.
Mir kommt, nach wie vor undiplomatisch, das Frühstück wieder hoch, wenn ich mir über die aktuelle politische Lage Gedanken mache. Was sagt Erika Freeman? Sie war sehr cool in der ZIB 2.
Auch nicht sehr freundlich angesichts der aktuellen politischen Situation, was mir sehr sympathisch war. Vielleicht ist jetzt gar nicht die Zeit, um angepasst zu sein, sondern eher, um laut zu
sein und aufzustehen, gegen alles Faschistische, nationalsozialistisch-verharmlosende - es gibt keine netten Nazis - und somit auch keine blaue Regierung.
Es ist ethisch und moralisch nicht vertretbar, eine blaue Regierung anzugeloben.
Es ist meiner Meinung und Erfahrung nach, unsere Pflicht, hinzusehen, aufzeigen und keinesfalls ist es der richtige Weg, zu schweigen!
Costa Rica 2004
Was war mein Wunsch nach der Matura? Ich wollte einen ‚Endless Summer‘. Ich kannte die Karibik vom Reisen mit meinen Eltern, ich wusste wegen Schüleraustausch-Programmen ein bisschen über
Lateinamerika und wollte Spanisch lernen.
Mein Interesse fiel auf Costa Rica: es war ein sicheres und reiches Land in Mittelamerika, es war größentechnisch überschaubar und vor allem: es war friedlicher Boden. Costa Rica hat und
hatte niemals ein Bundesheer oder auch nur einen gefallenen Soldaten. Ein Aufstand mit ein paar wenigen Toten ist das Schlimmste, das politisch-kriegerisch dort jemals passierte. ‚La pura
vida‘ – ein Leben ohne diese Schuld, ohne dieser Geschichte… es war einer der Gründe, es zog mich weg und ich wurde fündig…
… inmitten von traumhaften Stränden, Wellenreiten, Englisch und Spanisch-sprechenden Traveller, atemberaubender Fauna, Flora, Kultur und Landschaft, fand ich mich selbst. Und packte es nicht, wie schön das Leben ist!
Ich war mir damals mit 19 Jahren gar nicht bewusst, dass ich eigentlich politische Gründe hatte, weg zu gehen. Und danach gesundheitliche, wieder zurückzukehren. Es war 2005 nicht einfach, mit einer psychischen Erkrankung zu Hause weiterzumachen. Doch dank eines liebevollen Umfelds und einer guten Therapeutin gelang es, und ich konnte alles Erlebte gut für mich integrieren.
Costa Rica war so atemberaubend schön. Insgesamt 9 Monate verbrachte ich dort. Ich lernte ‚la pura vida‘ kennen und seither fällt es mir leicht, einen Sinn im Leben durch seine Schönheit zu erkennen. Ich bin heute so dankbar, über all die Erfahrungen, die ich in so jungen Jahren machen durfte. Ich hatte ein stabiles Elternhaus und daher kaum Ängste. Ich stürzte mich voller Leidenschaft ins Leben und die Eindrücke Mittelamerikas prägten mich für immer.
2025
Doch nun bin ich ratlos. Ich sehe die Nachrichten mit Bauchschmerzen und frage mich: was gilt es zu tun? Wo kann man ansetzen? Im Bereich Yoga und Meditation kann man in jedem Fall das
eigene Selbst stärken und der universellen Liebe weitaus größere Beachtung schenken als dem Hass.
Und sonst? Reden. Diskutieren mit Respekt und Anstand – das lerne ich gerade. Auf keinen Fall verschließe ich mich vor dem politischen Diskurs. Ich halte das komplette Ignorieren der Nachrichten
und des politischen Geschehens für äußerst gefährlich!
Ich denke es ist an der Zeit, politisch aufzuwachen und klug zu sein. Nicht die inneren Ängste sollten uns leiten, sondern unsere Werte und unsere Menschlichkeit.
Als Yogalehrerin liebe ich es, Euch durch transformierende Zeiten zu begleiten. Am tiefsten gehen wir hierbei mit den Element Yoga Ausbildungen. 2025 findet die erste 30h Weiterbildung für alle Yogalehrer*innen statt – Details dazu findest du hier, lasse Dich jetzt auf die Warteliste
setzen!
Im November 2025 findet außerdem die 3. Element Yoga Basis Ausbildung statt. Melde Dich bei mir für mehr Infos! Zusätzlich gibt es seit Jänner 2025 die Element Meditationen. Du kannst Dir hier gratis die ersten 31 Meditationen anhören.
Ich bin nicht naiv und denke nicht, dass wir ‚nur‘ mit Yoga und Meditation die Welt verändern. Doch ich denke jede*r von uns sollte bei sich selbst anfangen, um Veränderung anzustoßen. Und dafür sind die Techniken und Methoden von Yoga und Mediation bestens geeignet, für diese Innen-Schau und dieses ‚Aufräumen‘ in Deinem Innersten.
Ich freue mich von Dir zu lesen, lasse doch auch gerne einen Kommentar hier.
Alles Liebe und namasté
Verena
PS: Wenn Du mehr über meine Geschichte hören möchtest, dann mach die Meditation #14, Wurzeln, hier zum Gratis Download. 😊
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